Samstag, 30. Mai 2015

Four-letter words und westliche Werte

Wieder ein G7-Gipfel. Was unsere Führer da wohl aushecken?
Werden wir bald wieder mit einem neuen 4-letter word beglückt?
Bisher hatten wir:
ACTA: Anti-Counterfeiting Trade Agreement
SOPA: Stop Online Piracy Act
PIPA: Protect Intellectual Property Act
TTIP: Transatlantic Trade and Investment Partnership
CETA: Comprehensive Economic and Trade Agreement (oder: Canada – EU Trade Agreement)
TISA: Trade in Services Agreement
(Hab ich was vergessen?)
Was sind nun also die viel-beschworenen westlichen Werte, die die NATO bekanntlich gegen den Rest der Welt verteidigt?
Richtig: $$$ und €€€.

Donnerstag, 28. Mai 2015

Die Dialektik der Deutschen Bahn, und von TTIP

Zwei schöne Beispiele für das Prinzip von These, Antithese und Synthese:
Die Deutsche Bahn war ein Staatsunternehmen (=These).
Die Anti-These dazu ist ein Privat-Unternehmen.
Die DB heute verkörpert die Synthese: Sie ist privatisiert, gehört aber dem Staat und hat ein Monopol.
Dadurch vereint man die Nachteile beider Formen: Es gibt keinen Wettbewerb, und zugleich ist das Unternehmen allein auf Gewinnmaximierung ausgerichtet.
Die Lokführer dürfen streiken, aber der Staat unterstützt die Bahn im Kampf gegen die böse GDL (mit dem TarifEinheitsGesetz).

Anderes Beispiel: In der EU werden z. B. neue Substanzen erst auf ihre Gefährlichkeit hin geprüft, bevor sie zugelassen werden.
In den USA können Unternehmen neue Substanzen schneller einsetzen, haften dann aber für Folgeschäden.
Wir können davon ausgehen, dass TTIP die Synthese bringt, derart, dass neue Schadstoffe unbürokratisch freigesetzt werden können, und niemand für die Folgen haftet.

Donnerstag, 21. Mai 2015

Gebt der Erde eine Stimme

Eine auf die Lebensdauer eines Menschen bezogene Voraussicht reicht nicht aus. Die Erde braucht ein Bewusstsein, und dieses Bewusstsein müssen die Menschen erschaffen, indem sie zukünftige Kosten und Nutzen nicht nur für das Leben eines einzelnen berücksichtigen, sondern für Jahrhunderte, ja für die gesamte Zukunft der Erde.
ErdÖl, ErdGas, Kohle, Uran, das wir heute verbrauchen, steht in Zukunft nicht mehr zur Verfügung. Unsere Nachfahren leben auf einer ärmeren Erde.
Diese Kosten werden heute nicht berücksichtigt, sie werden externalisiert, auf spätere Generationen abgewälzt. Wir stehlen die Bodenschätze, die auch ihnen gehören.
Wir hinterlassen ihnen eine Welt mit
-weniger EnergieTrägern
-Rohstoffen, die im Müll verteilt sind
-weniger Tier- und PflanzenArten
-radioaktiv verseuchten Gebieten
-erwärmtem Klima
-existenzielle Bedrohungen der Menschheit, wie die Gefahr eines globalen Kriegs mit biologischen oder atomaren Waffen (letzteres nur solange es noch spaltbares Material wie Uran gibt)
.
Aber auch:
-mehr Wissen und KulturGütern (Bücher, Musik, Filme, Software...)
.
Wir brauchen eine Instanz, die die Erde (oder zumindest die zukünftige Menschheit) repräsentiert, und an die die bisher externalisierten Kosten gezahlt werden müssen. Sie zahlt dann auch Kreative und SoftwareEntwickler, die Public-Domain-Werke schaffen.



Dienstag, 19. Mai 2015

Chancen und Risiken des Internets

Das Internet kann dazu führen, dass sich die Menschen und Völker gegenseitig besser verstehen.
Nie war es leichter, sich Informationen aller Art zu verschaffen, und mit Menschen aus allen Kulturen und Subkulturen zu kommunizieren.
Doch wie jedes Mittel können auch die elektronischen Kommunikationsmittel missbraucht werden:
Nie zuvor war es möglich, die Bevölkerung so intensiv zu überwachen.
Die meisten tragen heute freiwillig einen Peilsender mit sich herum, so dass jede ihrer Bewegungen verfolgt werden kann - mit Vorratsdatenspeicherung auch noch im nachhinein. Die Geheimdienste tun das längst.
Um die Überwachung zu begründen, wird viel über die Gefahren des Internets geredet, über Cyberkrieg, Kinderpornografie und extremistische Propaganda.
Wir sollten die Visionen für eine bessere Welt nicht vergessen, denn Erwartungen haben die Tendenz, sich zu erfüllen.
Nutzen wir das Internet, um andere Sichtweisen und andere Kulturen zu verstehen. Versuchen wir, Propaganda zu durchschauen. Lassen wir uns nicht gegen andere aufhetzen.

Freitag, 15. Mai 2015

Wann wird Cannabis legalisiert?

Es gibt jetzt erste Stimmen aus der CDU, die sich für die Legalisierung von Cannabis aussprechen (http://www.tagesschau.de/inland/cannabis-legalisierung-105.html).
Ich schätze, dass in etwa 10 Jahren die USA Cannabis freigeben werden; kurz danach wird auch die CDU (Colonialverwaltung Deutschland der USA) für die Legalisierung eintreten; vorausschauende Politiker wechseln bereits jetzt den Kurs und ersparen sich so später die Peinlichkeit, den Meinungswandel zu begründen.

Wenn eine Droge verboten wird, wird sie regelmäßig gefährlicher. Z. B. wurde während der Prohibition von Alkohol in den USA statt Bier und Wein hauptsächlich Hochprozentiges getrunken, das außerdem manchmal mit Giften wie Methanol verunreinigt war (u. a. weil die US-Regierung Industrie-Alkohol mit Methanol vergiften ließ, um die Leute davon abzuhalten, ihn zu trinken).
Dies ist logisch, denn in konzentrierter Form lässt sich eine Droge leichter schmuggeln und verstecken.
So ist auch seit dem Verbot von Cannabis der THC-Gehalt durch Züchtung gestiegen.
(Manchmal wird behauptet, die Cannabis-Pflanzen seien genmanipuliert. Dies ist natürlich Unsinn.
Wenn eines Tages THC-haltige Kartoffeln auftauchen, DANN handelt es sich um Genmanipulation.
Wahrscheinlicher werden THC-produzierende Bakterien benutzt werden. Tatsächlich haben Forscher solche Bakterien schon erzeugt. http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/biosynthese-bakterien-produzieren-cannabis-wirkstoff-a-712513.html
)
An sich wäre der höhere THC-Gehalt kein Problem, da die Kiffer entsprechend weniger konsumieren.
Es ist jedoch so, dass Cannabis-Sorten, die viel THC enthalten, dafür nur wenig CBD enthalten.
CBD, der 2. Hauptwirkstoff von Cannabis, mildert die THC-Wirkung ab.
THC wirkt leicht halluzinogen, und kann daher bei entsprechend veranlagten Menschen Psychosen auslösen. CBD wirkt anti-psychotisch.
Möglicherweise schützt das CBD auch vor einer THC-Abhängigkeit. ("Our findings suggest that CBD has potential as a treatment for cannabis dependence.")
Das Verbot hat also dazu geführt, dass gefährlichere Cannabis-Sorten auf den Markt kamen. Die höhere Gefährlichkeit dient dann wiederum als Begründung für die Notwendigkeit des Verbots.

Natürlich ist bei illegalen Stoffen auch immer damit zu rechnen, dass gefährliche Stoffe wie Blei enthalten sind.

Außerdem kommen immer neue synthetische, noch legale ErsatzStoffe auf den Markt (Stichwort "Spice").
Diese Substanzen wirken auf dieselben Rezeptoren im Gehirn, aber meist stärker als THC. Sie sind kaum erforscht und wahrscheinlich wesentlich gefährlicher als THC. Wäre Cannabis erlaubt, gäbe es für diese synthetischen Stoffe kaum Nachfrage.
Tatsächlich jedoch findet ein Wettlauf zwischen Gesetzgeber und den Untergrund-Chemikern statt.
Die Chemiker sind dem Gesetzgeber immer einen Schritt voraus, denn der freie Markt arbeitet effektiver als Behörden.
Es werden zunächst die Substanzen mit wenig Nebenwirkungen auf den Markt gebracht, denn diese sind bei den Konsumenten beliebt und damit besonders lukrativ. Wenn diese verboten werden, kommen weniger beliebte, gefährlichere ErsatzStoffe auf den Markt. Der Markt wird kleiner, bis wieder neue Substanzen mit weniger Nebenwirkungen gefunden werden.
So arbeiten die Chemiker für weniger Nebenwirkungen, während die Behörden dafür arbeiten, dass gefährlichere und unerforschte Substanzen benutzt werden.