Wir wollen darüber nachdenken, wie eine demokratische Regierungsform aussehen könnte. (Diese Idee stammt nicht von mir, sondern ich habe irgendwo davon gelesen, erinnere mich aber nicht, wo.)
In einem demokratischen Staat würde das Volk über den Zielwert wichtiger Variablen abstimmen. Eine wichtige Variable wäre z.B. die Einkommensungleichheit, gemessen z.B. als Varianz des Logarithmus des Einkommens. Das Volk würde einen Zielwert dafür festlegen. Jeder Bürger würde für einen bestimmten Wert stimmen, und man würde als Zielwert den Median dieser Einzelwerte nehmen.
Jedes Gesetz hätte ein klar definiertes, messbares Ziel, z.B. die Einkommensungleichheit zu erhöhen oder zu verrringern - ein Ziel, das vom Volk direkt vorgegeben wird. Es würde dann, nach einer gewissen Zeit, überprüft, ob das Gesetz seinen Zweck erfüllt hat oder nicht. Gesetze, die sich nicht bewähren, oder deren Zweck nicht mehr aktuell ist, würden automatisch wieder aufgehoben.
Übrigens, warum nehmen wir den Median der Einzelwerte und nicht den Durchschnitt?
(Zunächst, was ist der Median? Es ist derjenige Wert mit der Eigenschaft, dass die Hälfte der Wähler einen größeren Wert möchte, und die andere Hälfte einen kleineren.)
Damit die Wähler für den Wert stimmen, den sie tatsächlich möchten, und nicht für einen extremen Wert, um den Einfluss ihrer Stimme zu erhöhen.
Beispiel: Anton möchte den Wert 7, während sich aus den Stimmen der übrigen 500 Wähler der Zielwert 5 ergibt. Würde man mit dem Durchschnitt arbeiten, so würde Anton nicht für 7 stimmen, sondern für 1000, wodurch der Durchschnitt tatsächlich auf 7 gehoben würde. Nehmen wir dagegen den Median, so macht es keinen Unterschied, ob er 7 oder 1000 wählt, solange der Median der übrigen Stimmen kleiner ist als 7.Doch dies ist nur ein Verfahrensdetail. Tatsächlich wäre die Sache etwas komplizierter, da es nicht nur eine Zielvariable gibt, sondern viele, die zueinander gewichtet werden müssen, da sie möglicherweise einander widersprechen. Die Gesamtwertung wird aus den Einzelwerten in einer Weise berechnet, die dem einzelnen keinen Anreiz gibt, aus strategischen Gründen anders zu stimmen als es seinem wahren Ziel entspricht.
Montag, 19. Dezember 2011
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