Samstag, 6. September 2008

Leben nach dem Tod?

Existiere ich nach meinem Tod weiter?
Bin ich Materie oder Information? Mein Körper wird verfallen; seine Atome bestehen weiter, aber ich bin nicht eine Menge von Atomen. Aus welchen Atomen ich gerade bestehe, ändert sich im Laufe der Zeit. Atome einer Sorte sind eh alle gleich und ununterscheidbar.
Also, wenn ich mich mit meinem Körper identifiziere, bin ich nich einfach eine bestimmte Menge von Atomen, sondern ein gewisses Muster chemischer Reaktionen, das überdauert, solange ich lebe. Dieses Muster wird aufhören, wenn ich sterbe.
Zugleich wird mein Bewusstsein enden, das offenbar auf den chemischen Vorgängen in meinem Gehirn beruht (auch wenn ich nicht verstehe wie aus physikalischen Vorgängen Bewusstsein entstehen kann; das liegt vermutlich nur daran, dass mir die Intuition dafür genauso fehlt wie die für das Verständnis der Quantentheorie nötige Intuition. Mein Gehirn ist nicht dafür geschaffen, dies zu verstehen.
Lebewesen, deren Evolution sich in der Schwerelosigkeit des Weltalls abgespielt hat, hätten vielleicht Schwierigkeiten, sich unter Gravitation etwas vorzustellen. Also kurz gesagt: Wenn ich mir etwas nicht vorstellen kann, heißt das noch lange nicht, dass es nicht wahr sein kann.)
Was also bleibt? Die Materie, aus der mein Körper bestand: sowieso.
Die Gene, die meinen Körper hervorgebracht haben: existieren in andern Körpern weiter.
Die Ideen (Meme), die meinen Geist bevölkerten (oder aus denen ich bestand?): existieren im Geist anderer weiter.

Was also geht verloren, wenn ich sterbe?
Meine Erinnerungen. (Na und? Vergesse ich sowieso.)
Meine spezielle genetische Zusammensetzung. (Na und?)
All die Ideen die ich noch hätte haben können. (Hatte ich überhaupt je eine eigene Idee?)

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